Seit Montag, den 30. Mai schreiben rund 30.000 Schülerinnen und Schüler die schriftlichen Fachabitur- und Abiturprüfungen an den Fachoberschulen (FOS) und Berufsoberschulen (BOS) in Bayern, welche noch bis zum kommenden Freitag, den 03.06. andauern werden. An der Aloys-Fischer-Schule in Deggendorf nehmen ca. 270 Schülerinnen und Schüler in 13 Klassen daran teil. Im Gegensatz zu manch anderem Bildungsgang die Hochschulreife zu erwerben, sieht das Kultusministerium neben dem Gymnasium in den Fachoberschulen und Berufsoberschulen, einen zweiten, gleichwertigen Weg zum Abitur und dadurch zu einem Studium an den Hochschulen und Universitäten. Dafür stehen zwischenzeitlich mehr als 50 Jahre Unterrichtserfahrung an FOSBOS in Bayern. Die Fachoberschule baut auf einem mittleren Schulabschluss auf, die Berufsoberschule zusätzlich auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung bzw. mehrjährigen Berufserfahrung. Beide Schularten verleihen nach der Jahrgangsstufe 12 die Fachhochschulreife. An der Fachoberschule und der Berufsoberschule stehen den Schülerinnen und Schülern darüber hinaus die Möglichkeit offen, zusätzlich nach erfolgreichem Abschluss der Jahrgangsstufe 13 die Fachgebundene oder die Allgemeine Hochschulreife zu erwerben und damit die Möglichkeit zu erlangen, jegliches Studium an einer Universität anstreben zu können. Das eingespielte Lehrerkollegium der Aloys-Fischer-Schule hat trotz der Widrigkeiten der Corona-Pandemie die Zeit intensiv genutzt, die Schülerinnen und Schüler optimal auf die Abiturprüfungen vorzubereiten.
Die vier 13. Klassen in Deggendorf sollten laut Planung in der Turnhalle des Comenius- Gymnasiums schreiben, den Raum stellte Schulleiter Martin Huber dankenswerterweise für die FOSBOS in der Nachbarschaft zur Verfügung. Aufgrund des massiven Wasserschadens musste am Sonntag kurzfristig umgeplant werden. Die Abiturienten schreiben nun in drei großen, zusätzlichen Räumen in der eigenen Schule. Dort sind bereits die knapp 190 Prüfungskandidaten der 12. Klasse im Schulgelände auf die Turnhalle und vier weitere große Räume verteilt.
Traditionell starten die schriftlichen Prüfungen mit dem Fach Deutsch. Viereinhalb Stunden waren dafür am Montag beim Fachabitur, fünfeinhalb für die Abiturprüfung in der 13. Klasse vorgesehen. In der Zeit von 8:00 bis 13:30 Uhr musste aus vier verschiedenen Aufgabenstellungen (Sachtext, Lyrik, Epik oder Dramatik), die das Kultusministerium zentral zur Auswahl stellt, ein Text zur Bearbeitung gewählt werden. Die Prüflinge der 12. Klassen, die das Fachabitur anstreben, begannen eine Stunde später. Hier galt es, sich zwischen einer epischen Aufgabe, einem Sachtext oder einer Aufgabenstellung aus dem Bereich der Dramatik zu entscheiden. Am Dienstag folgt die Prüfung im Fach Mathematik, die in zwei verschiedene Teile aufgegliedert ist – einen ohne Hilfsmittel und einen mit Taschenrechner und Merkhilfe. Nach dem Ruhetag am Mittwoch folgt am Donnerstag das sogenannte Profilfach, je nach Ausbildungsrichtung sind dabei Aufgaben in Physik, Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen, Pädagogik/Psychologie oder Internationaler Betriebswirtschaftslehre mit Volkswirtschaftslehre zu bewältigen. Das Fach Englisch beendet zweigeteilt die Prüfungswoche, zunächst startet der Reading-Teil mit 105 Minuten, nach kurzer Pause schließt sich der 70- bzw. 105-minütige Writing-Teil an.
„Es freut mich ungemein,“ so Schulleiter Klaus Fleder, „nach mehr als zwei Jahren in der Pandemie können wir endlich wieder einen Festakt und eine Abschlussfeier planen!“ Die Feierlichkeiten mit Ehrengästen, mit Familie und Freunden finden diesmal im Donaucenter Schubert in Osterhofen statt. Von Seiten der Schule hofft man, möglichst allen Prüflingen am 6. Juli gratulieren und das Abschlusszeugnis aushändigen zu können.
Konzentriertes Arbeiten während der Deutschprüfung in der Turnhalle der Aloys-Fischer-Schule