Im Rahmen des ERASMUS+ Programms hatte ich die Gelegenheit, einen zweiwöchigen Englisch-Sprachkurs an der Horner School of English in Dublin zu belegen. Der Reise-antritt war durchaus von gemischten Gefühlen geprägt, da meine Englischkenntnisse zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich aus der Schulzeit stammten. Meine anfänglichen Be-denken wurden jedoch schon bei der ersten Begegnung und dem überaus freundlichen Empfang sowie der großen Hilfsbereitschaft meiner Gastfamilie mehr als zerstreut. Die Unterbringung bei einer Gastfamilie in Drumcondra, einem Stadtteil von Dublin half mir nicht nur, die in der Sprachschule gewonnenen Kenntnisse täglich unmittelbar anzu-wenden, sondern auch die irische Kultur und das Alltagsleben einer typischen irischen Familie hautnah zu erleben. Vom ersten Tag an fühlte ich mich in die Familie integriert und bis heute besteht ein regelmäßiger Kontakt via E-Mail!
Mein gebuchter Sprachkurs „Teachers Intensive English“ auf dem Sprachniveau Upper Intermediate (B2) umfasste täglich vormittags 4 Stunden in einer international zusam-mengesetzten Gruppe. Neben mir, als einzigem Kursteilnehmer aus Deutschland, be-stand die Gruppe aus elf weiteren Personen unterschiedlichster Nationalitäten, so z. B. aus Italien, Spanien, Brasilien, der Ukraine, China und Japan. Dies bot eine wunderbare Gelegenheit, sich auf Englisch über kulturelle Unterschiede auszutauschen und diese auch in verschiedensten Gesprächssituationen zu erleben. Inhaltlich umfassten diese Vormittagseinheiten „Fluency Development and Skills Development in the four main areas of language learning: reading, writing, speaking and listening”.
Zusätzlich fand jeweils montags und donnerstags drei Stunden „Afternoon Business English Lessons“ statt, in denen ich im Rahmen eines Einzelunterrichts mit einem Lehrer speziell in Business English unterrichtet wurde. So stand in diesen 1:1-Sitzungen der Wortschatz und das Sprechen speziell im wirtschaftlichen Kontext im Mittelpunkt. So wurde z. B. auf Basis des englischsprachigen Artikels „Germany´s true economic desease“ von Prof. Peter Bofinger, dem ehemaligen Mitglied des Sachverständigenrates, über Ursachen der wirtschaftlichen Schwäche Deutschlands oder über die deutsche Schuldenbremse („dept brake“) ebenso diskutiert, wie über die verschiedenen Ur-sachen von Inflation („cost push inflation“, „demand pull inflation“). Aber auch das Analysieren von Charts mit dem entsprechenden Vokabular wurde geübt.
Die Kombination aus strukturiertem Unterricht und dem täglichen Leben in einer englischsprachigen Umgebung war für mich und meinen Umgang mit der englischen Sprache äußerst hilfreich. Das zentrale Ziel, meine persönliche innere Sprachbarriere ein Stück weit abzubauen, konnte damit erreicht werden.
Während unter der Woche ein Großteil der Zeit mit dem Sprachkurs und den täglichen Übungen gefüllt war, galt es an den Wochenenden, Land und Leute zu erkunden. Neben dem obligatorischen Besuch typisch irischer Pubs war der Ausflug zum einstigen Fischerort Howth, einem beliebten Ausflugsziel der Dubliner mit einem „Cliffwalk“ zu malerischen Leuchttürmen entlang von Küstenstreifen ein bleibendes Erlebnis. Aber auch der Besuch des Trinity College, einer im Stadtzentrum von Dublin gelegenen renommierten Universität mit historischem Campus, die zu einer der schönsten der Welt zählt und das Book of Kells, das berühmteste mittelalterliche Manuskript der Welt beherbergt, bleiben unvergessen.
Karl Heinz Wühr
Eingang der Sprachschule: Horner School of English (im Gebäude des Goethe Instituts)
Szene im Unterricht
Temple Bar Dublin
Trinity College: Campus