Seit Donnerstag, 11. Juni laufen für rund 29.000 bayerische Schülerinnen und Schüler die schriftlichen Fachabitur- und Abiturprüfungen an den Fachoberschulen (FOS) und Berufsoberschulen (BOS), fast 300 davon in insgesamt 16 Klassen nehmen an der Aloys-Fischer-Schule in Deggendorf daran teil. Am Dienstag, 16. Juni endet der Zeitraum der schriftlichen Prüfungen. Der ursprüngliche Prüfungstermin war aufgrund der Corona-Pandemie um rund drei Wochen nach hinten verschoben worden, um faire und sichere Prüfungsbedingungen zu ermöglichen.
Die Beruflichen Oberschulen in Bayern ermöglichen neben den Gymnasien einen zweiten, gleichwertigen Weg zum Studium an den Hochschulen und Universitäten. Die Fachoberschule baut auf einem mittleren Schulabschluss auf, die Berufsoberschule zusätzlich auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung bzw. mehrjährigen Berufserfahrung. Die FOS umfasst die Jahrgangsstufen 11/12, die BOS die Jahrgangsstufe 12. Beide Schularten verleihen nach der Jahrgangsstufe 12 die Fachhochschulreife. An der Fachoberschule und der Berufsoberschule können die Schülerinnen und Schüler nach erfolgreichem Abschluss der Jahrgangsstufen 12/13 zusätzlich die Fachgebundene oder die Allgemeine Hochschulreife erlangen.
Mit verschiedenen Maßnahmen wird den besonderen Umständen der diesjährigen Prüfung Rechnung getragen, immer mit dem Ziel, vergleichbare und faire Rahmenbedingungen zu schaffen. Bereits am 1. Februar kehrte der Abschlussjahrgang wieder in den Präsenz- bzw. Wechselunterricht zurück. Für die 12. und 13. Klasse der FOSBOS wurden die Vorgaben für Leistungsnachweise angepasst. Schulaufgaben fanden nur noch in den schriftlichen Prüfungsfächern statt. Angesichts der pandemiebedingten Beeinträchtigungen wurde außerdem die Prüfungszeit in den schriftlichen Prüfungsfächern um bis zu 30 Minuten verlängert. Um ein Höchstmaß an Schutz zu gewährleisten, finden die Prüfungen unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und Hygienestandards statt, noch schärfere Maßnahmen als bei der letztjährigen Prüfung. Dazu zählen u. a. freiwillige Selbsttests oder PCR- bzw. POC- Testungen an den Testzentren oder anderen maßgeblichen Stellen, ein Abstand von mind. 2 Metern von Prüfling zu Prüfling, das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes während der Prüfungen und die Zuordnung der Prüflinge zu verschiedenen Räumen. In der Deggendorfer Stadthalle 2 (siehe Foto) und in einem doppelten Klassenzimmer waren beispielsweise alle Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe untergebracht, die an der freiwilligen Testung teilnahmen, bereits geimpft oder als genesen anerkannt waren. Diejenigen, die sich nicht testen ließen, wurden der schuleigenen Turnhalle zugeteilt. Die 4 13 Klassen schrieben in der Turnhalle des Comenius- Gymnasiums und in einem Mehrzweckraum der Schule. Auch für etwaige Quarantänefälle muss geplant werden, dafür ist ein eigener Gebäudetrakt, etwas abseits auf dem Schulgelände, vorgesehen.
Traditionell starten die schriftlichen Prüfungen mit dem Fach Deutsch. Viereinhalb Stunden waren dafür am Donnerstag beim Fachabitur, fünfeinhalb für die Abiturprüfung in der 13. Klasse vorgesehen. In der Zeit von 8:00 bis 13:30 Uhr musste aus vier verschiedenen Aufgabenstellungen (Sachtext, Lyrik, Epik, oder Dramatik), die das Kultusministerium zentral zur Auswahl stellt, ein Text zur Bearbeitung gewählt werden. Die Prüflinge der 12. Klassen, die das Fachabitur anstreben, begannen eine Stunde später. Hier galt es, sich zwischen einer epischen Aufgabe, einem Sachtext oder einer Aufgabenstellung aus dem Bereich der Dramatik zu entscheiden. Am Freitag folgt die Prüfung im sogenannten Profilfach, je nach Ausbildungsrichtung sind dabei Aufgaben in Physik, Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen, Pädagogik/Psychologie oder Internationale Betriebswirtschaftslehre mit Volkswirtschaftslehre zu bewältigen. Nach der Pause über das Wochenende folgt am Montag Englisch, hier ist die Prüfung zweigeteilt, zunächst startet der Reading-Teil mit 105 Minuten, nach kurzer Pause schließt sich der 70- bzw. 105-minütige Writing-Teil an. Am Dienstag beendet das Fach Mathematik, ebenso in 2 verschiedene Prüfungsteile aufgegliedert, nach insgesamt 210 anstrengenden Minuten den schriftlichen Prüfungsmarathon.
„Was wir als Schulfamilie sehr bedauern,“ so der stellvertretende Schulleiter Klaus Fleder, „wir können wiederum keine Abschlussfeier und keinen Ball durchführen, das ist in der momentanen Situation nicht realisierbar!“ Der Festakt mit Ehrengästen, mit Familie und Freunden, der vorherige Gottesdienst und der anschließende Ball mit 1000 Leuten in der Stadthalle 2 – das bot stets dem Anlass entsprechend einen würdigen und schönen Rahmen, um mit den Absolventen zu feiern.
Für die Zeugnisübergabe am 23. Juli – der Termin wurde Corona-bedingt ebenfalls nach hinten verschoben – überlegt man von Seiten der Schule einen einigermaßen adäquaten Ersatz zu finden, natürlich unter den gegebenen Umständen des Infektionsschutzgesetzes.
In der großen Stadthalle 2 fanden aufgrund der Maßgaben maximal 144 Prüflinge Platz